Mein Besuch in der Goitzsche Wildnis: Ein Vorbild für nachhaltigen Strukturwandel

Am 19. August 2024 hatte ich die Gelegenheit, die Goitzsche-Wildnis in ihrer vollen Pracht zu erleben. Gemeinsam mit Ralf Meyer, dem Landesvorsitzenden des BUND Sachsen-Anhalt und Projektleiter der Goitzsche Wildnis, legte ich eine 35 Kilometer lange Fahrradtour durch dieses faszinierende Gebiet zurück.

Während unserer Fahrt zeigte mir Ralf die beeindruckenden Orte, an denen die naturschutzrelevante Arbeit des BUND sichtbar wird. Auf 1.300 Hektar darf sich die Natur ungehindert entfalten. Besonders beeindruckend, der Anblick der Nistplätze von Kormoranen, der Horst eines Fischadlers, in dem bis vor Kurzem drei Junge aufgezogen wurden, Biberspuren überall, sogar Wolfshinterlassenschaften und natürlich jede Menge Insekten, Echsen, Pflanzen. All das zeugt von der Artenvielfalt, die hier beheimatet ist. Diese Begegnungen unterstreichen, wie die Natur sich unaufhörlich verändert und dabei ihre eigene Balance findet – Tierarten kommen und gehen, je nach den natürlichen Gegebenheiten.

Doch die Goitzsche Wildnis ist nicht nur ein Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen. Auf der anderen Seite des Sees erlebt man ein lebendiges Erholungsgebiet, das mit Wassersport, Gastronomie und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten lockt. Diese direkte Nachbarschaft von unberührter Natur und einem lebendigen Freizeitangebot macht die Goitzsche zu einem einzigartigen Modell dafür, wie Naturschutz und Erholung erfolgreich nebeneinander existieren können.

Ein besonderer Dank gilt Heidrun Heidecke, deren Engagement und Vision die Grundlage für dieses bemerkenswerte Projekt gelegt haben. Als Grüne Politikerin und unermüdliche Verfechterin des Naturschutzes war sie maßgeblich daran beteiligt, der Natur in der Goitzsche den Raum zu geben, sich selbst zu regenerieren und einen Wildnischarakter zu entwickeln.

Mit dem Nature Restoration Law, das am 18. August 2024 in Kraft getreten ist, haben wir nun ein starkes Instrument in der Hand, um ähnliche nachhaltige Projekte in ganz Europa zu fördern. Die Goitzsche zeigt, dass es möglich ist – und könnte ein Vorbild für andere ehemalige Tagebaugebiete werden. Die Verbindung von Naturschutz und Freizeitgestaltung, wie sie hier gelungen ist, hat das Potenzial, viele weitere Regionen zu inspirieren und den Weg für einen nachhaltigen Strukturwandel zu ebnen.

Ich freue mich darauf, weiterhin an Projekten zu arbeiten, die sowohl der Natur als auch den Menschen zugutekommen, und bin gespannt, wie wir dieses Erfolgsmodell auf andere Gebiete übertragen können.